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DSLR vs. Handy: Wie gut fotografiert ein Smartphone?
2.660 mal gesehen | 31. Dezember 2019 | Stefan Gerlach | Blog | Allgemein

DSLR vs. Handy: Wie gut fotografiert ein Smartphone?



Ich habe mir schon so lange vorgenommen mal zu schauen was eine Handykamera wirklich leistet im Vergleich zu einer bzw meiner DSLR.

Heute ist es soweit ich habe ein Huawei p20 Lite das ist jetzt glaube ich ein oder zwei Jahre alt und habe die Canon EOS 70D eine APS-C Kamera, die ich mittlerweile über 6 Jahre habe. Und ja diese beiden Geräte werde ich mal vergleichen.

Das sagen die Hersteller:

Huawei p20 Lite 16 MP Dual-Kamera mit spezieller Bokeh-Linse und weitem Blendenöffnungs-Modus sind atemberaubende Fotoergebnisse zum Greifen nah.

Neupreis zum Zeitpunkt des Kaufs ca. 300 Euro

Canon EOS 70D

20,2 MP APS-C CMOS Sensor und DIGIC 5+ Prozessor für atemberaubend detailreiche Aufnahmen.

Neupreis zum Zeitpunkt des Kaufs ca. 1000 Euro

Ich habe beide Kameras in den gleichen Lichtsituationen getestet und die Einstellungen so gewählt wie es auch im Alltag machen würde. Das bedeutet meine DSLR Kamera fotografiert im RAW-Format und ich mache alle Einstellungen manuell, während ich bei dem Smartphone die Blende gewählt habe und alle anderen Einstellungen automatisch vom Handy erledigen lasse.

Als erstes haben wir eine low light Situation, eine ganz alltägliche Licht Situation. Abends im Wohnzimmer bei gedimmten Licht habe ich dann die Fernbedienung unseres Receivers fotografiert.

Low Light

Ich beginne mit dem Smartphone.

Man sieht kaum einen Unterschied zwischen out of Cam und der Lightroom Bearbeitung. Das verhält sich bei der DSLR schon anders.

Und zu guter Letzt noch der direkte Vergleich mit 100% Bildausschnitt ohne Bearbeitung.

In der low light Situation ist die DSLR klar vorne. Bei den Bildern hat das Smartphone einen ISO von 2500 gewählt, während ich bei der DSLR nur 1250 benötigt habe. Die Tiefenunschärfe sieht bei dem Bild mit der DSLR deutlich besser aus und auch der 100% Ausschnitt zeigt, dass das Foto der Smartphone-Kamera nicht mehr alles klar abbildet. Dafür rauscht die Kamera mehr, was man aber in Lightroom wieder reduzieren kann. Hier ein klarer Punkt für die DSLR Kamera.

Mit etwas Gegenlicht

Nun lassen wir beide nach Sonnenaufgang mit etwas Gegenlicht gegeneinander antreten. Ich beginne wieder mit dem Smartphone.

In der leichten Gegenlicht-Situation schlägt sich die Kamera des Smartphones erstaunlich gut. Mir gefällt auch der Look mit der Bearbeitung (die gleich gewählt ist wie bei der DSLR Variante). Das einzige, was mich bei dem Smartphone Bild stört ist folgendes: Ich habe eine Blende 1.4 gewählt, wie sie auch bei der DSLR eingestellt ist. Dann habe ich auf das Fahrzeug vorne rechts (von mir aus) fokussiert und sehe trotzdem in der Mauer des Hauses rechts und vorne neben dem Fahrzeug links scharfe Bereiche. Das kann eigentlich gar nicht sein und macht die Blendeneinstellung bzw. das Foto in vielen Situationen unbrauchbar. Wen das aber nicht stört, der bekommt am Tage, auch mit etwas Gegenlicht, tolle Bilder mit dem Smartphone. Zur DSLR muss ich bei diesem Foto eigentlich nichts sagen, das ich durchweg gut. Tolle Schärfe und Unschärfe mit dem 1.4er und mit der Bearbeitung trifft das voll meinen Geschmack. Nur das Motiv ist halt stinklangweilig... aber dafür kann weder das Smartphone noch die Kamera etwas. :-)

Zum Schluss: Detail und Schärfe

Als letztes lasse ich die beiden in Punkto Details und Schärfe bei Offenblende gegeneinander antreten und da war ich sehr überrascht.

Bei diesen Nahaufnahmen schlägt das Smartphone die DSLR mit dem 1.4er Objektiv. Die Schärfe ist bei dem Smartphonebild definierter. Die Spiegelreflex hat nur einen kleinen Schärfebereich, der hier genau in der Mitte der Scheibe liegt. Alles andere wird dann schon unscharf. Bei vielen Bildern gewollt, ist das hier nicht der Fall und ich müsste abblenden. Kein Problem und vielleicht auch kein Nachteil, sollte aber nicht unerwähnt bleiben.

Fazit: Smartphone-Kamera gegen DSLR Kamera

Wer im (Semi)Profibereich arbeitet und seine Bilder oder eben Dienstleistungen verkauft, sollte auch heute noch bei seiner Spiegelreflex oder eben Systemkamera bleiben. Alleine wegen der Möglichkeit der Nachbearbeitung, die in RAW nunmal noch um einigen umfangreicher ist. Wer aber als Hobbyfotograf unterwegs ist, kann mit einem Low-Budget Smartphone schon richtig gute Ergebnisse erzielen. Und es gibt ja einige Preisklassen über dem Huawei p20 lite noch richtig gute Kameras in neuen Smartphones. Und ich persönlich glaube auch, dass wir in ein paar Jahren keine "Profi-Kameras" mehr für den Einsatz von Portraits oder Landschaften benötigen. Man darf gespannt sein, was sich die kommenden Jahre auf dem Markt tut.



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