Die Meinung ist recht klar. Das beliebteste Motiv in der Wildlife-Fotografie sind Fuchswelpen. Wie du dazu kommst, gute Fotos vom Fuchs zu machen und was du dazu alles brauchst, findest du in diesem Artikel.
Neben dem Eisvogel ist der Fuchs das beliebteste Fotomotiv für Naturfotografen und die, die es werden wollen. Den Fuchs zu fotografieren ist aber nicht so einfach, wie dir vielleicht schon aufgefallen ist. Und das obwohl es Millionen Füchse in Deutschland gibt. Laut dem Wildtierschutz Deutschland werden jedes Jahr über 450.000 Füchse davon geschossen.
Wie immer in der Tierfotografie (auch beim Rehe fotografieren oder Hirsche fotografieren) gelten folgende Punkte, bevor du den Fuchs fotografieren gehst: Befasse dich mit dem Tier. Du musst den Fuchs kennenlernen um mehr über das Tier, dessen Verhaltensweisen und Standorte zu erfahren.
Stelle dir also Fragen wie: Wo kommt der Fuchs vor? Wie lebt der Fuchs? Wann bekommt der Fuchs Nachwuchs? Wie alt wird der Fuchs? Und vieles mehr. Eine gute Anlaufstelle für den Beginn deiner Recherche ist die Deutsche Wildtier-Stiftung.
Den Fuchs kannst du in Deutschland beinahe überall finden. Er lebt in Wäldern, Wiesen und Feldern ebenso wie auf Friedhöfen, oder in Gärten. Selbst in der Stadt kommt der Rotfuchs vor. Das bekannteste Beispiel sind sicherlich die Füchse in Berlin am Reichstag.
Um Füchse zu finden, solltest du dich am besten im Winter oder im Frühling auf den Weg machen. Je nachdem, ob du einfach einen Fuchs fotografieren möchtest, oder auf der Suche nach einem Bau bist, um hier im Frühjahr Fuchswelpen zu fotografieren, kannst du nun verschieden vorgehen.
Wenn du einfach den Fuchs fotografieren willst, kannst du im Winter aufgrund der lichten Bäume und Büsche viel mehr sehen und es erhöht die Chance direkt einen Fuchs zu finden. Vor allem im Schnee hast du auch die Möglichkeit den Spuren zu folgen. Wie die Fuchsspuren aussehen, konntest du bereits bei der Wildtier-Stiftung sehen.
Wenn du eher die Fuchswelpen fotografieren möchtest, kannst du dich im Frühling auf die Suche nach einem Bau begeben. Baue sind meist in Südrichtung angelegt und oft an Waldrändern, Hanglagen oder auch direkt in Feldern angelegt. Ob ein Bau befahren (also besetzt ist), kannst du an frischer Erde, Spuren und auch an Überresten vom Fressen der Füchse erkennen. Zudem riecht es an befahrenen Fuchsbauen recht streng.
Du hast einen Fuchsbau gefunden, oder weißt genau wo sich der Fuchs zu welchen Zeiten aufhält? Dann kannst du nun den Fuchs fotografieren. Wenn das nur so einfach wäre.
Ich empfehle dir auf jeden Fall etwas Tarnung. Auch wenn Füchse nicht sonderlich gut gucken, solltest du dich mindestens naturnah kleiden und eventuell dein Equipment und dein Gesicht tarnen. Denn auch andere Tiere könnten dich entdecken und dann wiederum alle anderen Tiere "warnen".
Jetzt kommt der Lieblingssatz von Naturfotografen, denn nun heißt es Geduld. Suche dir eine geeignete Stelle zum beobachten. Bedenke dabei natürlich die Windrichtung und sorge dafür, dass du hier etwas länger verweilen kannst. Wenn das alles gegeben ist, warte nun bis sich der Fuchs zeigt.
Um ordentliche Bilder von Füchsen zu machen, benötigst du mindestens 300mm, am Fuchsbau mindestens 600mm (sonst kannst du den Abstand nicht gewähren). Du benötigst ein Stativ und etwas Tarnung, wie oben schon erwähnt. Wie immer in der Tierfotografie: Leise sein, auf die Windrichtung achten und nicht direkt vorher mit Parfüm besprühen hilft auch.
Ich selbst habe natürlich auch schon das ein oder andere Mal Füchse fotografiert. Und meine Geschichte von damals zeigt, dass es nicht so einfach ist. Vor allem, wenn man noch sehr unerfahren ist.
12 Wochen lang bin ich eine Vielzahl an Kilometern gelaufen, habe verzweifelt nach dem Fuchsbau gesucht um Füchse, bzw. einen Jungfuchs in der Natur fotografieren zu können. Dabei habe ich Karten angefertigt, Dokufotos erstellt und auch das ein- oder andere Bild vom Fuchs machen können. Allerdings immer mit mindestens 40 Metern Entfernung.
Begonnen habe ich mit der Suche nach dem Fuchsbau bereits 2015. Wochenlang war ich damals unterwegs und konnte den Fuchs und später den Fuchs mit Nachwuchs fotografieren. Leider aber immer nur aus weiter Entfernung, weshalb ich beschloss mich auf die Suche nach dem Fuchsbau zu begeben. Ich habe mich zu dieser Zeit sehr mit der Lebensweise und dem Verhalten von Füchsen auseinandergesetzt, trotzdem gelang es mir nicht, näher an die Tiere heranzukommen. Ich habe das ein oder andere Mal im Gras gelegen und gewartet. Und gewartet und gewartet. Eben immer vergebens. Und so kam ich 2015 immer nur zu Bildern, wie dem folgendem.
Und als ich in diesem Jahr wieder begann Tiere in der Natur zu fotografieren, lief es ganz genauso ab. Eine komplette Kopie sozusagen. Ich sah den Fuchs im gleichen NSG wie damals ging immer mal wieder da hin und nix. Ich sah ihn von Weitem, mehr nicht. Ich lief wieder Kilometer um Kilometer, hatte wirklich große Teile des NSG "erforscht" (natürlich immer im Rahmen des Erlaubten) und konnte nicht näher ran, geschweige denn einen Fuchsbau finden. So entschloss ich mich, schon aus dem Grund, dass es für Jungfüchse langsam auch zu spät wurde, die Suche einzustellen und schaute nur hin und wieder mal über die Wiesen des NSG. Ich konzentrierte mich seit dem mehr auf den Biber und den Eisvogel.
Eines Nachmittags machte ich mich mit meiner Tochter auf den Weg zum Rapsfeld um hier Insekten zu fotografieren. Wir saßen/hockten also beide in der Treckerspur im Rapsfeld und machten unsere Fotos als ich plötzlich weit hinten in der Treckerspur Bewegungen wahrnahm. Da ich kein Fernglas besitze, schaute ich durch den Sucher meiner Kamera und sah einen Hintern.
Kurz danach sah ich ein Gesicht und dann noch eins. Ich begab mich ganz langsam und vorsichtig zum nahe geparkten Auto und rief meine Tochter zu mir. Ich erzählte ihr, dass ich gerade Jungfüchse gesehen habe und mich nun mit Tarnung in die Spur im Rapsfeld legen würde um zu warten ob sie noch mal wieder kommen.
Gesagt, getan. Ich begab mich also ca. 10 Meter vor die Position wo die Füchse "spielten" und legte mich hin. Ca. 10 Minuten musste ich nur warten, da kam einer der kleinen wieder aus dem Rapsfeld auf die Spur und erkundete die Gegend. Ich zitterte, mein Puls wurde sehr schnell und ich glaube ich habe mal wieder vergessen zu atmen...
Ich machte mein erstes Foto, ein zweites, ein drittes. Der Fuchs war weg. Ich nutze die Gelegenheit kurz auf mein Display zu schauen. Ein unscharfes Bild, eines mit dem Fuchs von der Seite und eines von der anderen Seite.. Und als ich gerade denken wollte, das kann nicht wahr sein, war er wieder da und schaut mich an. Er kam langsam ein paar Schritte auf mich zu, ein, zwei Fotos und dann war der ganze Zauber schon wieder vorbei, der Jungfuchs war wieder im Raps verschwunden.
Zufall oder Glück des Tüchtigen? Mir ist es egal. Für die meisten ist dies vielleicht nur ein Foto unter vielen vorhandenen Jungfuchs-Bildern. Für mich ist das nachstehende Foto schon jetzt mein Bild des Jahres, weil ich so viel damit verbinde. Zeit, Aufwand, Enttäuschungen und dann das große Glücksgefühl. Unbeschreiblich.
Wenn du dich nun auf den Weg machst um den Fuchs zu fotografieren, freue ich mich. Denn dann hat mein Artikel scheinbar dazu beigetragen. Und mehr Zeit in der Natur zu verbringen ist Gesund und hilft uns mal wieder Abstand zum Alltag zu gewinnen. Ich wünsche dir viel Spaß und natürlich gute Fotos vom Fuchs.
Denke aber immer dran: Natur vor Foto.