Ich weiß noch genau, wie ich damals mit der Fotografie begonnen habe. Bei mir war es nicht wie bei vielen anderen, die durch die Kindheit bereits geprägt wurden und immer eine Kamera dabei hatten. Auch hatten meine Eltern mit fotografieren wenig am Hut. Bei mir kam die Begeisterung erst sehr spät und auch eher zufällig. Als ich mit meiner Frau vor einigen Jahren einen Kurztrip nach Berlin machte, wollte ich unbedingt vor Ort fotografieren und wir nahmen unsere kompakte und einzige Casio Kamera mit. Vor Ort dann der Schock, Akkus vergessen zu laden. Das Laden würde einen halben Tag beanspruchen und wir müssten im Hotel darauf warten, also entschloss ich mich kurzer Hand mal eine etwas bessere Kamera zu kaufen. Diese sollte so oder so irgendwann mal her, wann - wenn nicht jetzt?
Bei einem Elektrofachmarkt besorgte ich also eine neue Kamera, es wurde die Canon 1000D (noch immer in meinem Besitz) und der Anfang einer anhaltenden Leidenschaft. Von diesem Tag an begann ich, mich ausführlich mit der Fotografie auseinanderzusetzen und durchlief alle denkbaren Bereiche. Zu Beginn habe ich erstmal alles fotografiert, Gebäude, Landschaften, Menschen und Gegenstände. Danach konzentrierte ich mich auf Portraits, dann auf die Produktfotografie, ich fotografierte Hochzeiten und Tiere in freier Natur. Doch zwischendurch auch immer wieder Landschaften - die einzige Art der Fotografie, die mich wirklich fesselt und entspannt. Bis heute.
Doch ich möchte nicht einfach Landschaften knipsen, sondern fotografisch festhalten. Also fing ich über die Jahre an, mir diverse Videos, Tipps und Erfahrungen von anderen zu Eigen zu machen und sehr viel zu lernen. Eines stellte sich dabei für mich heraus, Landschaftsfotografie - das ist ein undefinierbarer Begriff wie ich finde. Was bedeutet Landschaftsfotografie? Ist es tatsächlich nur das Foto einer totalen Landschaft, welches Berge am Horizont zeigt oder Wälder und Wiesen? Ist dann eine Nahaufnahme eines Steins auf der Wiese keine Landschaftsfotografie? Ich persönlich habe Schwierigkeiten mit der Definition dieses Begriffs. So kommt es nicht selten dazu, dass ich diesem Thema versuche aus dem Weg zu gehen. Wenn man mich fragt was ich fotografiere antworte ich, dies und das. Quasi: Querfeldein.
Und genau so ist es. Ich fotografiere das was ich gerade fotografieren möchte und nicht das, was typisch Landschaftsfoto ist. Auch stellen meine Fotos keine perfektionierten Ergebnisse dar, ganz bewusst. Ein Bildbereich der in den Tiefen verschwindet, lässt dem Betrachter Spielraum zum träumen und nachdenken. Ein Foto eines See im Nebel ist viel mehr ein Bild zum "versinken" als eine Wiese mit blauem Himmel.
Der Baum könnte es sein
Steilküste Lübeck
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