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Kinder selbst fotografieren - Kinderfotos nicht mehr nur knipsen.
920 mal gesehen | Aktualisiert: 07. April 2024 | Stefan Gerlach | Blog | Personenfotografie

Kinder selbst fotografieren - Kinderfotos nicht mehr nur knipsen.



Kinderfotos einfach selber machen - hier findest du den Weg dahin.

Von seinen Kindern richtig gute Fotos, wie vom Fotografen, machen wünschen sich viele Eltern. Und das ist gar nicht so schwer wie viele vielleicht denken. Was man haben sollte, ist eine ordentliche Kamera (heute reicht ein gutes Smartphone) mit der Möglichkeit zu manuellen Einstellungen und Zeit.

Viel wichtiger als die Technik sind allerdings Location (je nachdem wie offen die Blende später ist) und der Blick für Bildgestaltung. Denn was ein Bild sehr beeinflusst ist der Bildausschnitt. Wo ist das Kind positioniert, in welche Richtung schaut es und was sagt das Bild später aus. Denn im besten Fall erzählt ein Bild immer auch eine Geschichte.

Im Folgenden gebe ich meine 5 wichtigsten Tipps um von seinen Kindern tolle Fotos zu machen. Diese Tipps funktionieren mit jedem Kamerasystem. Gleich ob Profikamera oder Smartphone.

1. Dein Kind sollte Spaß haben

Bei den Bildern meiner Tochter ist es einfach. Sie ist heute in einem Alter in dem sie selbst immer gern Bilder von sich hat. Diesen Punkt kann ich also schnell abhaken.

Bei Kindern die kleiner sind, ist das etwas schwieriger. Aber nicht unmöglich. Fotografiere sie einfach in Situationen in den sie sich wohlfühlen, wo sie aufgehen - das klappt oft auch ganz unbemerkt.

Bei ganz kleinen Kindern kann man sich auch den Entdeckersinn der kleinen zu Nutze machen. Sie wollen die Kamera anfassen, krabbeln drauf los und das kann man prima mit einfangen.

2. Sag nicht "guck mal, lächel mal".

Die typischen Sprüche, die man hört wenn Kinder fotografiert werden, lauten: Guck mal, lach mal, mach mal... Das ist für das Foto wenig förderlich. Dein Kind schaut in die Kamera nie so, wie es natürlich schaut, wenn es mit diesen Sprüchen dazu aufgefordert wird.

Dabei spielt es kaum eine Rolle ob 6 Jahre oder 15. Mein Tipp: Beginne erstmal mit Bildern, wo dein Kind beschäftigt ist. Das sind meist sogar die besten Bilder. Im Anschluss (je nach Alter) zeige deinem Kind die ersten Aufnahmen und es wird von alleine zur Kamera schauen.

Aber noch mal: Oft sind die Bilder, in welchem die Kinder nicht direkt in die Kamera schauen, die besseren.

3. Für Portraits nach Möglichkeit offenblendig

Um schöne Portraitbilder zu machen, solltest du nach Möglichkeit offenblendig fotografieren. Was bedeutet das? Um so offener die Blende, desto mehr Lichteinfall und eine geringere (Tiefen)schärfe. Die Offenblende erreichen wir mit einer kleinstmöglichen Blendenzahl.

Also umso kleiner die Zahl, desto offener ist die Blende. Das ist heute nicht nur mit Kameras sondern auch schon mit einigen Smartphones möglich. Bei meinem heißt diese Funktion tatsächlich einfach "Blende". Hier kann ich die Blende dann auswählen.

Mit einer offenen Blende erreichen wir einen schönen Look. Dieser entsteht, indem wir unser Kind in den Fokus setzen und alles andere (je nach Entfernung und Blende) unscharf wird. Diesen unscharfen Bereich nennt man auch Bokeh.

Zusatztipp: Vor allem bei Smartphones aber auch bei sehr offenblendigen Objektiven einer Kamera nehme am besten die nicht die kleinstmögliche Zahl sondern ein, zwei Blendenstufen drüber. Also etwas abblenden. Beispielsweise bei einem 1.8er Objektiv nehme ich gerne Blende 2.0. Damit erziele ich gute Ergebnisse, laufe aber nicht so sehr Gefahr, dass zu wenig Schärfe im Bild ist.
Begebe dich auf Augenhöhe

4. Bringe dich auf Augenhöhe

So oft sehe ich Bilder, die von oben herab gemacht wurden. Das passiert meist aus Unwissenheit, hat aber Folgen. Das Bild ist nur von oben herab gemacht, es wirkt auch so. Viel schöner sind Fotos von deinen Kindern, die auf Augenhöhe gemacht sind.

Wiedermal: Egal wie alt dein Kind ist. Wenn dein Kind 6 Jahre alt ist, gehe in die Knie. Ist dein Kind noch im Krabellalter - lege dich hin. Du wirst sehen, die Ergebnisse werden ganz andere sein, als die - die von oben herab entstehen.

Warum ist das so? Weil wir die Perspektive nicht kennen. Wir sehen die ganze Welt aus unseren Augen und die sitzen nun mal (je nach Körpergröße) auf ca. 1,60m. Das kennen wir, das ist langweilig. Wenn wir auf Augenhöhe gehen, wird das Foto spannender.
Das Ergebnis, wenn du dich auf Augenhöhe deiner Kinder begibst

 

5. Bewege dich!

Mag banal klingen, aber auch das sehe ich sehr oft, wenn Eltern ihre Kinder fotografieren. Sie stehen einfach an Ort und Stelle und suchen lieber nach der Zoomfunktion als sich selbst zu bewegen. Dadurch bekommst du aber wieder neue Perspektiven und kannst die Momente perfekt einfangen, die mit deinen Kindern entstehen.

Wenn du diese 5 Tiipps beherzigst, wirst du deine Kinder nicht nur selbst fotografieren, sondern du wirst die Fotos lieben. Vielleicht wirst du sogar (wenn nicht schon geschehen) eine Leidenschaft für die Fotografie entwickeln und nicht nur deine Kinder fotografieren.

 

Zusatztipp: Werde kreativ.

Wenn es mal etwas Besonderes sein soll, sei kreativ! Ein Donut-Shooting lässt sich nicht nur im Fotostudio realisieren. Gestalte die Geburtstagsparty deines Kindes entsprechend aus und mache eine kleine Fotoecke. Dann kannst du diese Bilder auch zu Hause machen!

Donut Shooting in unserem damaligen Fotostudio


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