Gemeinsam mit Dennis Schädler machte ich mich auf den Weg. Der Plan: 2 Tage durch den Harz, ein paar Bilder von vorher geplanten Spots. Es sollte eine entspannte Fotoreise werden. Es wurde sehr anstrengend.
Bereits vor einigen Wochen hatte ich mich mit dem Kurztrip in den Harz auseinandergesetzt. Wo will ich fotografieren, wie komme ich dahin? Wann macht es dort Sinn? Eher zum Sonnenaufgang, danach, oder zum Sonnenuntergang, oder davor? Alles war geplant und sowohl Spots wie auch Zeiten standen fest. Doch vor Ort zeigte sich, dass so eine Planung unmöglich ist.
Der erste Spot und Hauptziel der Reise war die Teufelsmauer. Diese hätte ich gern zum Sonnenuntergang abgelichtet. Kurz nach unserer Ankunft und dem Einchecken im Hotel sind wir am frühen Nachmittag direkt zur Teufelsmauer um die Situation vor Ort anzusehen. Doch dort stellte sich raus, dass ein nahes Foto (wie geplant) von dieser Seite zum Sonnenuntergang nicht machbar ist. Also schon beim ersten Spot umplanen. Die Teufelsmauer fotografiere ich dann zum Sonnenaufgang. Dadurch musste natürlich auch der Rest umgeplant werden...
Mein Plan: wir nehmen einfach den blauen See im Sonnenuntergang auf. Also den blauen See und die Teufelsmauer getauscht. Doch als erstes wollte ich noch eine Location im Bodetal ansehen. Dort angekommen machten wir gleich wieder kehrt. Ein Wahnsinn was dort los ist... So viele Menschen. Ich wollte aber keine Touristen Tour machen, sondern den Harz genießen.
Wir fuhren kurzerhand zum See und schauten uns die Situation vor Ort an. Ein paar Bilder geknipst und erstmal was essen. Schließlich waren wir inklusive Fahrt bisher schon seit 8 Stunden unterwegs, darunter bereits einige Meter zu Fuss... Für den kurzen Snack mussten wir leider sehr weit fahren, so dass wir etwas spät wieder am See ankamen. So war die Sonne schon hinter den Felsen verschwunden. Der Spot war nicht mehr so, wie ich es haben wollte.
Auf dem Rückweg zum See hatten wir allerdings noch einen weiteren Platz gefunden, der ein tolles Panorama des Harzes mit den Wäldern und Bergen im Hintergrund bot. Wir entschlossen uns, obwohl die Sonne jetzt bereits untergegangen war, dort noch mal hinzufahren. Und wurden mit diesem Anblick belohnt.
Inzwischen war es 20:30 Uhr, ich war seit 12 Stunden unterwegs und seit fast 16 Stunden auf den Beinen. Es wurde Zeit für die Rückkehr in das Hotel. Schließlich wollten wir die Gelegenheit des Sonnenaufgang bei der Teufelsmauer nicht verpassen. Und ganz nebenbei waren wir auch ganz schön leer. Also fuhren wir zurück. Akkus aufladen.
Am nächsten Morgen um 4:00 Uhr ging es schon wieder hoch. Wach werden, Kaffee, Frühstück und los zur Teufelsmauer. Auf dem Weg kamen wir noch an einem Fluss (der Bode) vorbei, den ich unbedingt noch mitnehmen wollte. Zeit genug hatten wir ja noch.
Als wir dann um 6:00 Uhr oben an der Teufelsmauer ankamen, konnten wir bereits weit vor dem Sonnenaufgang schöne Bilder machen. Wie zum Beispiel das folgende. Mein absoluter Favorit dieser Reise. So einfach, so schlicht und doch so schön. Und vor allem so einzigartig. Man könnte jetzt noch 100 Mal versuchen dieses Bild nochmal zu machen. Es würde nicht funktionieren. Die Wolken würden anders stehen, das Licht anders lenken und streuen, die Farben ändern sich, etc. Hier also die Bilder von der Teufelsmauer vor- und im Sonnenaufgang.
Es war sehr anspruchsvoll um es mal vorsichtig auszudrücken. Der Körper reagierte auf den wenigen Schlaf und die Anstrengungen der Lauferei, den Stress die Zeiten einhalten zu können. Am Ende der Reise war ich fertig. So richtig. :-) Ich wollte mir Abends zu Hause nicht mal mehr die Bilder ansehen und das sagt schon einiges. Aber dennoch, die Kurzreise und die Erlebnisse vor Ort waren es wert! Künftig würde ich es aber anders planen, vielleicht auch mal eine Pause in den Plan integrieren...
Im neuen Artikel zeige ich dir ein paar weitere Fotospots im Harz.